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„Wir bauen nicht – wir schaffen Lebensräume“ Caritas-Senioren WG für Menschen mit Demenz entsteht in Attendorn

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Attendorn. Gemeinsam kochen, klönen, lachen – ein Leben wie in einer Großfamilie, mitten in der Hansestadt. Der Caritasverband Olpe setzt mit der Realisation seines „Herzensprojektes“ am Alten Markt ab kommendem Frühjahr neue Maßstäbe: Selbstbestimmt leben in Ambulant Betreuten Wohngemeinschaften trotz der Hilfs- und Pflegebedürftigkeit aufgrund einer dementiellen Erkrankung. Das Mammutprojekt dieser neuartigen Wohn- und Lebensform nimmt immer konkretere Formen an. Bewerbungen von Interessenten sind jetzt schon willkommen.

Es ist ein WG-Projekt mit Strahlkraft – weit über die Kreisgrenzen hinaus. Das Angebot der Ambulant Betreuten Wohngemeinschaften Attendorn (ABWGA) richtet sich an dementiell veränderte Menschen und deren Angehörige, die eine Alternative zum Pflegeheim und die Unterstützung einer umfangreichen Betreuung in familienähnlichen Strukturen suchen. „Wir möchten den erkrankten Menschen in exponierter, zentraler Lage – angebunden an eine gute Infrastruktur – ein individuelles und weitestgehend unabhängiges Leben ermöglichen“, beschreibt Projektleiter Uli Mertens die Intention. „Wir gewährleisten den Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern selbstbestimmtes Wohnen und eine selbstgestaltete Privatsphäre innerhalb einer Gemeinschaft“, so Mertens und fügt hinzu: „Die Sicherung von Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten entsprechend den Erfordernissen sowie der hauswirtschaftlichen Versorgung ist für uns Voraussetzung.“ Hier, so bestätigt der Leiter des Caritas-Zentrums Attendorn, laufe die Akquise von Fachpersonal und Betreuungskräften auf Hochtouren.

Wohn- und Lebensprojekt mit Strahlkraft

„Unserem Ziel, zum Frühjahr nächsten Jahres in den zwei Wohngemeinschaften je elf Menschen mit Demenz in ihrem neuen Zuhause willkommen zu heißen, rücken wir Stück für Stück näher“, freut sich der projektverantwortliche Zentrumsleiter. Dass die Förderung der Eigenständigkeit und die Entwicklung gruppenspezifischer Betreuungsangebote unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse im Fokus stehen, wird beim Blick auf die detaillierte Ausgestaltung der barrierefreien Wohneinheiten deutlich. Zusätzlich zu den je elf Zimmern der Senioren-WGs bieten Gemeinschaftsflächen von je 250 qm pro Etage Raum für Austausch und geselliges Miteinander in Küche, Ess- und Wohnzimmer. „Während die Gemeinschaftsräume in der Erstausstattung vom Caritas-Zentrum Attendorn eingerichtet werden, wird das eigene Wohn-/Schlafzimmer sowie das angrenzende Bad nach eigenen Vorstellungen gestaltet. „Wir stellen den künftigen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern ein Musterzimmer zum Probewohnen zur Verfügung“, verspricht Uli Mertens den ganz besonderen Service. „Hier können Interessierte Anregungen zur Einrichtung und Gestaltung ihrer eigenen vier Wände bekommen“.

Fachpersonal und interessierte WGler willkommen

Von den ersten Ideen, über die Planung, der Gründung einer Projektgruppe, bis hin zum Richtfest im Frühsommer: Das Projekt „ABWGA“ als erweitertes Angebot des Caritas-Zentrums Attendorn nimmt rasant Fahrt auf. Am „runden Tisch“ wurde Vertretern des Kreises Olpe, der Stadt Attendorn, der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde und des Seniorenrates der Stadt Attendorn das Konzept unlängst vorgestellt. Nun heißt es, weitere Multiplikatoren und Interessenten für diese neue Wohnform im Herzen der Hansestadt zu finden – ob zum Leben oder Arbeiten. Bewerber sind herzlich willkommen!

Attendorn, 11.12.2020
Ivonne Neu, Verwaltungsleitung Caritas-Zentrum Attendorn