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Win-Win-Situation

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Attendorn. Als das Unternehmen BAUSSMANN Collated Fasteners GmbH im vergangenen Jahr seinen neuen Standort im Gewerbegebiet „Wiethfeld“ in Finnentrop bezogen hat, konnte dort eine ganze Arbeitsgruppe der Werthmann-Werkstätten mit einziehen. Denn bereits als die ersten Pläne für den Neubau im Jahr 2018 geschmiedet wurden, hatten die Firmeninhaber den Wunsch das Angebot zur Mitarbeit von Menschen mit Behinderung im Unternehmen zu erhöhen.

Das Unternehmen BAUSSMANN Collated Fasteners GmbH produziert seit 45 Jahren in Finnentrop magazinierte Nägel, Sonderbefestiger und Industrieklammern für professionelle Anwender. Schon seit 2011 bzw. 2014 arbeiten zwei Menschen mit Behinderungen (Beschäftigte) der Werthmann-Werkstätten in Form eines Außenarbeitsplatzes kontinuierlich vor Ort mit. „Und das machen sie sehr gut. Sie greifen überall dort ein, wo Unterstützung gebraucht wird, zum Beispiel in der finalen Versandvorbereitung, also unmittelbar, bevor unsere Produkte zum Kunden gehen,“ lobt Winfried Baussmann die beiden Beschäftigten.

Die Anzahl der Beschäftigten konnte durch die Platzerweiterung am neuen Standort um acht Beschäftigte erhöht werden. Zusätzlich werden diese acht Beschäftigten täglich vor Ort von einem Gruppenleiter der Werthmann-Werkstätten, Rapahel Huhn, unterstützt und begleitet. Der Leiter der Caritas-Werkstätten, Andreas Mönig, ist darüber mehr als glücklich: „Es ist ein Traum von Zusammenarbeit. Bei vielen Unternehmen scheitert eine betriebsintegrierte Arbeitsgruppe am Platz. Hier ist das ganz anders und das ist super!“

Und auch die Beschäftigten selbst profitieren von dieser Partnerschaft. „Sie sind mittendrin als vollwertige Mitarbeiter und fühlen sich hier sehr wohl. Seit einigen Wochen tragen die Beschäftigten, genauso wie die Mitarbeitenden von BAUSSMANN, Firmenkleidung.“ erklärt der Inhaber.

Werkstätten-Abteilungsleiterin Melanie Schiffer betont: „Unsere Beschäftigten lassen sich sogar auf Wartelisten setzen, weil alle, die bei BAUSSMANN arbeiten, so zufrieden und glücklich hier sind. Sie fühlen sich wohl mit dem was sie tun und erhalten Verantwortung und Wertschätzung.“

Negative Aspekte der Kooperation? Fehlanzeige! „Wir hatten anfangs Bedenken, wie das Miteinander der Kollegen mit den Beschäftigten mit Behinderung ist. Dies zeigte sich jedoch als völlig unbegründet. Wir nehmen Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse jedes Einzelnen, unterscheiden aber sonst nicht zwischen BAUSSMANN und Werthmann-Werkstätten. Sie sind Teil der Mannschaft und das ist die absolut richtige und beste Herangehensweise für alle Beteiligten.“

Andreas Mönig unterstreicht, dass diese Form der Zusammenarbeit einen weiteren Baustein der Teilhabe am Arbeitsleben für die Beschäftigten darstellt. „Mit den hier gewonnenen Erfahrungen fällt es dem einzelnen Beschäftigten leichter, einen Wechsel zu einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz zu realisieren.“

„Die Beschäftigten brauchen in dieser Arbeitsform weiterhin Rückhalt durch die Werkstätten, auch wenn sie sonst gern und selbstständig arbeiten wollen. Bildungsangebote und unser Fachpersonal gehören mit zu dieser Arbeitsgruppe“ erklärt Melanie Schiffer.

Die fehlende Anbindung mit ÖPNV zum Gewerbepark „Wiethfeld“ ist ein Problem. Derzeit werden die Beschäftigten der Werthmann-Werkstätten von Attendorn aus geshuttelt. „Ohne diesen Service hätten die Acht überhaupt keine Möglichkeit das Unternehmen zu erreichen, da sie selber ja kein Auto fahren.“

„Wir hoffen, dass sich an der ÖPNV-Situation bald etwas bessert. Über die gemeinsame Kooperation sind wir äußerst froh. Eine Win-Win-Situation für Alle,“ sind sich Baussmann, Schiffer und Mönig einig.

Attendorn, 20.04.2021
Corinna Schwegel für die Werthmann-Werkstätten