Wenn Musik Brücken baut: Ehrenamtliches Gesangsangebot ein „echter Schatz“ für die Werthmann-Werkstätten

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Einmal im Monat verwandelt sich ein Gruppenraum der Attendorner Abteilung der Werthmann-Werkstätten in eine kleine, musikalische Bühne voller Leben, Emotionen und Freude. Dann laden bekannte Melodien und schwungvollen Rhythmen alle interessierten Beschäftigen aus den acht Fördergruppen zum Mitmachen ein. Hier werden Menschen mit umfangreichen Einschränkungen betreut. Das Ehrenamtsangebot „Wir singen und musizieren gemeinsam!“, das vor zweieinhalb Jahren ins Leben gerufen wurde, ist inzwischen ein fester und beliebter Bestandteil des Werkstattlebens.

Was zunächst als kleines Angebot startete, hat sich zu einem monatlichen Höhepunkt entwickelt – einer Verbindung von Menschen voller Gemeinschaft und echter Herzensmomente. Hinter dem musikalischen Angebot stehen Günter Picker und Werner Duwe – beide musikalisch erfahren und leidenschaftlich engagiert. „Ich wusste sofort, dass das gut passen könnte“, erinnert sich die Gruppenleitung Gisela Sommer. Über persönliche Kontakte kam sie mit den ehemaligen Polizeihauptkommissaren ins Gespräch und konnte sie sofort für die Idee des musikalischen Angebotes gewinnen. Seit Februar 2023 ist das Duo jeden ersten Donnerstag im Monat für eine Stunde am Vormittag mit Gitarre, Akkordeon und steirischer Harmonika in den Werkstätten zu Gast – und sorgt für echte Gänsehautmomente. Was Günter Picker aus Kirchveischede und Werner Duwe aus Römershagen aber vor allem mitbringen: Zeit, Zuwendung und ehrliches Interesse an den Menschen in der Werkstatt.

Zwei Männer, drei Instrumente und ganz viel Herz

„Wir fühlen uns hier einfach willkommen. Die Energie, die wir geben, bekommen wir doppelt zurück“, bringen es die Freunde auf den Punkt. Egal ob ruhig, lebhaft, textsicher oder einfach begeistert dabei – rund 20 Beschäftigte sind monatlich mit von der Partie, wenn „ihr Günter und ihr Werner“ auf musikalischer Stippvisite sind. „Mit den beiden singen macht riesig Spaß – dann fühle ich mich einfach frei“, erzählt Thomas Ebner aus Olpe. Angestimmt werden neben Klassikern und bekannten Volksliedern und Melodien wie „Hoch auf dem gelben Wagen“ oder „Im schönsten Wiesengrunde“ aber auch ganz persönliche Herzenslieder der Beschäftigten. „Ich mag am liebsten ‚Ein Bett im Kornfeld‘“, ergänzt Herr Ebner. „Da singe ich immer ganz laut mit!“
Dass hier nicht nur gesungen, sondern auch musiziert wird, versteht sich von selbst: Triangel, Rassel, Trommel oder Klanghölzer – alle Instrumente dürfen zum Einsatz kommen und werden von der Werkstatt unterstützend beigesteuert. „Bei uns geht nicht um perfekte Töne oder Taktgefühl“, erklärt Gisela Sommer, „sondern darum, sich auszudrücken, Spaß zu haben und Teil von etwas zu sein. Die Musik ist wie ein großes Band, das uns alle miteinander verbindet.“

Musik kennt keine Barrieren

Der regelmäßige musikalische Vormittag bringt Abwechslung und frischen Schwung in den Werkstatt-Alltag, stärkt das Selbstwertgefühl der Beschäftigten und fördert die Gemeinschaft. „Unsere gemeinsame Aktivität schafft eine tolle Atmosphäre. Diese Momente bleiben uns allen“, umschreibt die engagierte Caritas-Mitarbeiterin das Angebot mit nachhaltiger Wirkung, bei dem natürlich auch immer mehrere Caritas-Mitarbeitende als Betreuende unterstützen. Und die beiden ehrenamtlich Engagierten ergänzen: „Es ist jedes Mal ein Geschenk, die Freude in den Gesichtern der Beschäftigten zu sehen. Wir gehen stets erfüllt nach Hause.“ Doch vor dem „Ausmarsch“ gibt es immer einen Kaffee in der Cafeteria der Werthmann-Werkstatt. Ein kleines Dankeschön für geschenkte Zeit und wertvolle Momente.

Die Werkstätten suchen regelmäßig ehrenamtliche Engagierte. Interessierte melden sich unter info.ww@caritas-olpe.de.

Attendorn, 27.08.2025
Janine Clemens, Öffentlichkeitsarbeit & PR