Warum ambulante Palliativpflege- und Hospizdienste unersetzlich sind – und Unterstützung brauchen

Sterben betrifft uns alle. Früher oder später stehen wir vor der Situation, Abschied nehmen zu müssen – von einem lieben Menschen in der Familie, im Freundeskreis oder in der Nachbarschaft. In diesen Momenten ist es tröstlich, zu wissen, dass es Menschen gibt, die Halt geben. So wie die hauptberuflich und ehrenamtlich Engagierten der ambulanten Palliativpflege- und Hospizdienste, die fachlich versiert und menschlich nah begleiten. Sie sind ein unverzichtbarer Teil der palliativen Versorgungslandschaft in unserer Region. Doch ohne Spenden stehen sie vor großen Herausforderungen.
Einer dieser wertvollen Dienste ist der Palliativpflege- und Hospizdienst Camino. Er begleitet schwerkranke und sterbende Menschen in ihrer vertrauten Umgebung: Zu Hause, oder in Pflegeeinrichtungen – zum Beispiel im St. Franziskus Seniorenhaus in Elspe, einer Einrichtung des Caritas-Zentrums Lennestadt.
Wann ist es Zeit für Camino?
Der erste Kontakt entsteht meist dann, wenn eine schwere Erkrankung auftritt, Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind oder das Leben sich dem Ende neigt. Dann verändert sich alles. Für Betroffene und ihre Familien beginnt eine Zeit voller Fragen, Ängste und intensiver Gefühle. In diesen Momenten stehen die hauptberuflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden von Camino an der Seite der Menschen – mit Fachkompetenz, Mitgefühl und dem Ziel, Leid zu lindern, Nähe zu schenken und Lebensqualität zu bewahren.
Was bedeutet die Begleitung durch Camino?
„Camino bietet sowohl palliative Pflege und medizinische Versorgung als auch emotionale und zwischenmenschliche Unterstützung“, erklärt Tanja Hilden, Koordinatorin für Camino in Lennestadt und Kirchhundem. „Das Ziel dieser besonderen Versorgung durch qualifizierte Fachkräfte ist es, Schmerzen und belastende Symptome zu lindern und den Menschen ein würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen. Die Versorgung soll nach den Wünschen und Bedürfnissen der Betroffenen gestaltet werden.“
Camino zeichnet ein besonderes Miteinander aus: Die enge Verzahnung von Palliativpflegedienst und ambulantem Hospizdienst ermöglicht eine ganzheitliche Wahrnehmung körperlicher, psychischer und spiritueller Bedürfnisse – eine spürbare Entlastung für Betroffene und Angehörige.
Ergänzend zur pflegerischen Versorgung bietet der ambulante Hospizdienst individuelle Begleitung, Gespräche und Beistand – oft auch über den Tod hinaus. Die ehrenamtlich Engagierten leisten dabei einen unschätzbar wertvollen Beitrag. Ihre Einsätze benötigen jedoch gute Koordination, Schulung und Unterstützung – damit Helfen gelingt.
Hospiz oder Hospizdienst? Zwei Angebote – eine Aufgabe
Viele Menschen kennen das stationäre Hospiz, in dem Betroffene rund um die Uhr betreut werden. Es ist eine wichtige Einrichtung, die viel gesellschaftliche Unterstützung erfährt.
Weniger sichtbar, aber ebenso bedeutsam, sind die ambulanten Hospizdienste. Im Kreis Olpe verstarben mehr als 80 % der Palliativpatienten zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung. Hier leistet Camino verlässliche Unterstützung und begleitet Menschen häufig ergänzend zu einem ambulanten Pflegedienst oder unterstützt Betroffene, die bereits in einem Pflegeheim oder einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung leben. Auch hier entstehen Kosten: Für die Qualifizierung und Begleitung der hauptberuflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden, für Materialien, Fahrten und für das Wertvollste – Zeit.
„Bei Camino ist es uns sehr wichtig, sich in der Begleitung wirklich Zeit für die sterbenden Menschen und ihre Angehörigen nehmen zu können“, betont Tanja Hilden. Dies ist jedoch nur möglich durch das Engagement vieler – beruflich wie ehrenamtlich – und durch Spenden.
Einige der dringend benötigten Leistungen werden von den Kranken- und Pflegekassen nur teilweise oder gar nicht übernommen. Beispiele aus dem Caritas-Zentrum Lennestadt sind zusätzliche Einsätze, intensive Trauerbegleitung oder Koordinationsaufgaben.
Was jeder tun kann, um Camino zu unterstützen.
Um die Leistungen aufrechtzuerhalten, werden Spenden benötigt. Jeder Beitrag hilft – ob groß oder klein.
Wer Zeit schenken möchte, kann sich auch zum ehrenamtlichen Sterbegleiter ausbilden lassen. Jährlich werden Qualifizierungskurse angeboten.
Möchten Sie mehr erfahren oder unterstützen? Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite von Camino: www.camino-olpe.de oder bei Tanja Hilden (Camino-Koordinatorin) unter:02721 9423 60 oder thilden@caritas-olpe.de.
Spendenkonto:
Sparkasse ALK: DE21 4625 1630 0020 0441 11
Lennestadt, 17.09.2025
Maartje Wiethoff-van Dun, Verwaltung Caritas-Zentrum Lennestadt