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Symbolträchtiger Meilenstein für Generationenanlage

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Wenden. Mehr als 10.000 Kubikmeter bewegter Boden und Felsen sowie tausende betonierte Steine lassen keinen Raum für Spekulationen: Am Altenhofer Weg entsteht etwas Großes! Nicht „nur“ ein neues Seniorenhaus – nein, eine wegweisende Einrichtung, die mehrere Angebote für eine altersgerechte Rundum-Versorgung beherbergt und auch Anlaufstelle für hilfesuchende Menschen in der Region ist. Jüngst konnte der symbolträchtigste Stein von allen gesetzt werden. Mit der Grundsteinlegung des Ersatz-Neubaus geht der Caritasverband Olpe einen weiteren Schritt in Richtung zukunftsweisendes Caritas-Zentrum. In drei Jahren soll die komplette Baumaßnahme abgeschlossen sein.

Das Vorhaben dauerte deutlich länger als 2010 prognostiziert. Hieß es bei dem Spatenstich vor exakt einem Jahr noch: „Was lange währt, wird endlich gut“, heißt es heute: Den Bau-Blick geschärft, um neuen Herausforderungen begegnen zu können. Denn auch unter den derzeitigen Pandemie-Gesichtspunkten soll die künftige Einrichtung am Altenhofer Weg in Wenden vor allem eins leisten: „Eine sichere Versorgung der uns anvertrauten Menschen“, bekräftigte Zentrumsleiterin Silke von Bültzingslöwen. Mit der symbolischen Grundsteinlegung des barrierefreien Neubaus (5.800 m² auf fünf Ebenen) wurde jetzt im „Corona-konformen“ Beisein weniger Akteure ein weiteres sichtbares Zeichen für das bislang größte Bauprojekt des Caritasverbandes Olpe gesetzt. „Die Weichen sind bestmöglich gestellt, um die Pflege-, Betreuungs- und Versorgungsangebote für die Gemeinde Wenden moderner und zukunftsorientiert zu gestalten“, so die Verantwortlichen des kreisweit tätigen Caritasverbandes mit Blick auf die beachtliche Baustelle in bester Ortsrandlage.

Über 20 Millionen gut investiert: In Zukunft, Aktivität, Dynamik und Fortschritt

Mehr als 20 Millionen Euro investiert der Caritasverband Olpe über seine Tochtergesellschaft AKC (Alten- und Krankenhilfe der Caritas gGmbH) am Altenhofer Weg. „Das Geld fließt aber nicht nur in den Neubau, sondern kommt auch dem Rückbau und der Sanierung der Altbestände zugute“, machte Christoph Heuel, Aufsichtsratsvorsitzender der AKC deutlich und lenkt den Blick weg von einst zermürbenden langen Planungsphasen und Bauquerelen. „Dank guter Planer und leistungsstarker Akteure geht es jetzt gut voran – hin zu einem Angebot, das in dieser Region einmalig ist. So gebe es zwar verschiedene Pflegedienste und Betreiber von Altenheimen, „aber das Rundum-Paket schaffen wir“, bekräftigte Heuel.

Während im Untergeschoss des Neubaus die Verbundsküche des Caritasverbandes Olpe entsteht, die Speisen für Caritas-Aufgaben im Raum Wenden und die weitere Umgebung fertigt, wird im Geschoss darüber das Foyer mit öffentlich zugänglicher Cafeteria sowie die Caritas-Tagespflege beheimatet. Apropos Heimat: Der eigentliche Kernbereich der vollstationären Pflege, zukünftig in den oberen Etagen angesiedelt, schenkt demnächst 80 Bewohnerinnen und Bewohnern in „ihrem“ St. Josefsheim ein neues Zuhause. Die Verwaltung und die neue Kapelle – mit sichtbaren, erhaltenen Elementen der alten Kapelle befinden sich künftig im ersten Geschoss. Die Errichtung eines speziell auf die Bedürfnisse von Demenzkranken ausgerichteten Bereichs – inklusive eines geschützten Demenzgartens – werde hier ebenfalls realisiert, so die Caritas-Verantwortlichen.

Von … bis – das komplette Pflege- und Versorgungspaket

Einzug in die Bestandsgebäude, die nach Abschluss des Neubaus eine umfangreiche Sanierung erfahren, werden auch weitere Caritas-Angebote wie beispielsweise Caritas-Aufwind halten. So wird das Zentrum perspektivisch von einem Altenhilfezentrum zur Generationenanlage. Auch Angebote wie „Service- oder Appartementwohnen“ bzw. „Wohngemeinschaften“ werden integriert. Optionen einer eigenen Kurzzeitpflege werden geprüft, um das schon etablierte, stark nachgefragte Angebot im St. Josefsheim weiter zu auszubauen und damit eine Versorgungslücke zu schließen. „Wir sind überzeugt, dass unser Standort mit dem langjährig etablierten St. Josefsheim durch die neuen Angebote für die Senioren der Region aufgewertet wird“, so Silke von Bültzingslöwen. Zusammen mit ihrem Team freut sich die engagierte Zentrumsleiterin auf die neuen Aufgaben und das erweiterte Hilfs- und Unterstützungsangebot in bewährter Lage. „Unsere Baumaßnahmen tragen der steigenden Nachfrage bezüglich vielfältiger Pflege-, Betreuungs- und Beratungsangebote Rechnung.“

Stets seien neueste Entwicklungen und Erkenntnisse in die Bauplanung mit eingeflossen, versicherten die Verantwortlichen beim Caritasverband gerade im Hinblick auf die derzeitige Pandemie. „Nach wie vor stehen wir in engem Kontakt mit unserem Architekten und unseren Bauträgern, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein“, betonte auch Caritas-Vorstand Christoph Becker. So trägt künftig eine moderne Schließanlage mit Gegensprechanlage zur Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner und Tagespflege-Gästen bei und sorgt für die reibungslose Abwicklung eines Betretungsverbotes bei sich schnell verändernden Voraussetzungen. Selbstverständlich, ohne Flucht- und Rettungswege zu tangieren. Auch gewährleisten die einzelnen Räumlichkeiten und Zimmer, das immobile Bewohnerinnen und Bewohner im Falle einer Quarantänesituation problemlos in modernen Niederflurbetten in andere Bereiche gebracht werden können. Um Gottesdienste oder andere einrichtungsbezogene Informationen empfangen zu können, werden alle Bewohnerzimmer mit Fernsehern ausgestattet.

Durchdacht und zukunftsweisend: Für alle Fälle gerüstet

Die Unterteilung der beiden Bewohneretagen in kleinere, leicht abtrennbare Einheiten und die Gestaltung von Gemeinschaftsbereichen ermöglicht persönliche Begegnung ebenso wie Rückzug in die Privatsphäre. „Auch hier können wir im Falle eines Infektionsgeschehens flexibel und schnell reagieren. Alle Bereiche sind als separate Isolier- oder Quarantänebereiche nutzbar und schaffen durch die Teilungsmöglichkeiten zusätzliche Sicherheit“, ergänzte Silke von Bültzingslöwen. Mit der Anbindung an ein schnelles Glasfasernetz lässt sich zukünftig noch leichter und umfassender die Videotelefonie mit Angehörigen realisieren.

So sind die Worte von Bürgermeister Bernd Clemens mehr als zutreffend, wenn er auf den Ursprung einer Grundsteinlegung verweist, die „dem Glück Raum bieten“ soll. „Hier werden sich Generationen wohl und beheimatet fühlen. Dieser symbolische Akt bedeutet Zukunft, Aktivität und Dynamik und steht für den Fortschritt in unserer Gemeinde“. Dass die Grundsteinlegung des imposanten Neubaus in Corona-Zeiten Symbolcharakter hat, bewies nicht zuletzt der bedeutungsvolle Inhalt der einzumauernden Zeitkapsel. Diese enthielt neben der Tageszeitung einen Plansatz, Auszüge aus den letzten 10 Jahresberichten zum Wendener Caritas-Zentrum, einen Satz Münzen, eine Urkunde sowie eine FFP2-Maske. „Sehr zum Staunen zukünftiger Generationen, sollte die Schatulle einmal geöffnet werden“, so die Zentrumsleiterin augenzwinkernd.

Zum weiteren Timing: Mitte 2022 soll der Neubau in Betrieb genommen werden. Im Anschluss werden dann die Bestandsgebäude reduziert und weiterhin benötigte Teile saniert. In gut drei Jahren, so hoffen die Akteure, sollen die Bauarbeiten komplett abgeschlossen sein. Spätestens dann ist Corona hoffentlich endgültig Geschichte und es wird wieder Raum für intensivere Begegnungen geben“, so Silke von Bültzingslöwen mit einem zuversichtlichen Lächeln im Gesicht. Bis dahin wird es wohl noch reichlich Gelegenheiten zum Innehalten, Feiern und Danke sagen geben. Der Grundstein ist gelegt…

Olpe, 26.11.2020
Janine Clemens,  Öffentlichkeitsarbeit & PR