Nachhaltig unterwegs in die Zukunft! Preisregen für innovative Projekte beim CariTag

Kreis Olpe/Drolshagen. Dass diese Aufforderung keine Utopie, sondern gelebter Caritas-Inhalt ist, verdeutlichte jüngst der gemeinsame Tag für Hauptberuf und Ehrenamt des Caritasverbandes Olpe im St. Clemens Haus in Drolshagen. Der CariTag, erstmalig wieder in Präsenz, bot Möglichkeiten des Austausches, der wertvollen Impulse und zeigte einmal mehr, dass christliches Profil auch immer „Position beziehen“ und „auf den Weg machen“ bedeutet.
Das Bewusstsein schärfen, neue Akzente setzen, sich für mehr Nachhaltigkeit begeistern – neben dem kollegialen Austauschstanden genau diese Themen im Fokus des Caritastages, der jetzt mit 120 interessierten „Caritätern“ aus den Gemeinden, Ortsverbänden sowie den unterschiedlichsten Einrichtungen und Diensten zelebriert wurde. Höhepunkt der Veranstaltung war sicherlich die Verleihung des Innovationspreises. Doch auch vorab sorgte der Input des Naturwissenschaftlers und Theologen Prof. Dr. Christian Berg für gebanntes Zuhören und spannende Auseinandersetzung mit einem omnipräsenten Thema. „Nachhaltigkeit“, so Lothar Epe, Vorsitzender des Caritasrates, „ist in vielen Facetten sehr wichtig für den Dienst am Nächsten und in allen Bereichen unseres kreisweit tätigen Verbandes fest verankert.“
Organisation entwickeln, nachhaltig wirken
„Wir leben in einer besonderen Zeit“, brachte es der geschätzte Berater der Bundeskanzlerin, Prof. Dr. Berg, auf den Punkt. Es gelte, den Herausforderungen als Einzelperson und innerhalb einer Organisation zu begegnen, integrative Entwicklungsprozesse voranzutreiben und Handlungsfelder mit Blick auf Vielfalt und komplexe Systeme zu erschließen. Das „Denken in Ressorts“ müsse allgemeingültigen Prinzipen für nachhaltiges Handeln weichen. Eine globale und langfristige Aufgabe, der sich auch die Caritas, deren Kernaufgabe von großem gesellschaftlichen Nutzen sei, stellen müsse. Dass der Verband hier auf dem richtigen Weg ist, beweisen nicht zuletzt über 60 Maßnahmen, die in den letzten Jahren auf den Weg gebracht wurden. Angefangen von fairen Produkten und Job-Rad, über E-Mobil-Mobilität und den Ausbau der Infrastruktur bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energien. Im Großen wie im Kleinen zielt der Caritasverband mit seinem werteorientierten Leitbild darauf ab, stetig wirksame Ansätze zu identifizieren und nachhaltige Projekte mit starken Akteuren umzusetzen.
Caritas-Innovationen honoriert
Im Rahmen der 16. Verleihung des Innovationspreises, dotiert mit einem Preisgeld zwischen 500 € und 1.000 €, wurden im Anschluss gesamtverbandliche Leistungen, Ideen und Projekte gewürdigt und in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Caritas-Vorstand Christoph Becker nahm im Zusammenspiel mit Lothar Epe sowie Christoph Heuel (Aufsichtsrats-Vorsitzender der Alten- und Krankenhilfe mbH) die Auszeichnungen vor.
Den Caritas-Innovationspreis in Bronze erhielt die Abteilung Attendorn der Werthmann-Werkstätten für die Durchführung der „Politikwerkstatt“. In diesem Angebot für interessierte Beschäftigte mit Unterstützung des Begleitenden Dienstes geht es um die Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Themen sowie um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen auf lokaler und nationaler Ebene.
Das neue EFQM-C-Modell wurde mit dem Caritas-Preis in Silber gewürdigt. Dieses Modell fokussiert den Kundennutzen und schafft für die werteorientierte Organisation den Vorteil, dass das Qualitätsmanagement des Caritasverbandes im Hinblick auf Führung, Prozesse und Ergebnisse anhand von Selbst- und Fremdbewertungen auf Grundlage eines christlichen Menschenbildes zielgerichteter überprüft und umgesetzt werden kann.
Hoff’s Wertvoll erhält Goldauszeichnung
Hier steckt so viel Mehrwert drin: Seit Februar ist die Lennestädter Abteilung der Werthmann-Werkstätten stolzer Betreiber der Lebensmittelladens „Hoff’s Wertvoll“ in Bilstein. „Dieser Name ist Programm“, hob Lothar Epe in seiner Laudatio auf das Team um Andrea Drüeke hervor. Ziel sei es, geeignete Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen außerhalb der Werkstätten zu schaffen, ihnen neue Chancen zu ermöglichen und gleichermaßen die Nahversorgung im Veischedetal aufrechtzuerhalten. „Dies“, so Epe, „ist hier in herausragender Weise und mit viel Herzblut gelungen. Ein wirklich würdiges Projekt, das in seiner Umsetzung und Strahlkraft einzigartig in unserer Region ist.“. Die externen Arbeitsplätze für die sechs Beschäftigen und Mitarbeitenden des Caritasverbandes seien Inklusion pur, da die Beschäftigten an sich neue Fähigkeiten und Fertigkeiten entdecken. „Es ist schön zu sehen, mit wie viel Freude, Motivation und Engagement die Beschäftigten im Laden arbeiten“.
Unisono bekräftigten die Laudatoren: „Das, was hier mit Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet wird, wurde in Gemeinschaft durch eine gute Idee, das richtige Gespür, viel Engagement und noch mehr Freude erreicht“. Gegenseitige Wertschätzung und Nächstenliebe, dazu Spaß an Neuem und gemeinsamer Umsetzung machen solche Ergebnisse möglich. Und das immer mit Blick auf die Menschen. Im wahrsten Sinne: Caritas! Nachhaltig auf dem richtigen Weg.
(Bild: Begegnung und Austausch standen im Fokus des CariTages für Hauptberuf und Ehrenamt. Selbstverständlich im Sinne der 3 G + -Regelung)
Olpe, 11.11.2021
Janine Clemens, Öffentlichkeitsarbeit & PR