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Menschen mit Behinderung starten ins Arbeitsleben

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Kreisgebiet/Attendorn. Geschafft: Bildung – Begleitung – Beruf! Vielfältige Schulungsmodule, Übungen und Praktika liegen hinter den Absolventen der beruflichen Bildung. Berufliche Pläne wurden geschmiedet. Zum Ende ihrer zweijährigen Qualifikation in dem Berufsbildungsbereich der Werthmann-Werkstätten des Caritasverbandes Olpe konnten jetzt 36 Menschen mit Behinderung ihre Abschlusszertifikate freudestrahlend entgegennehmen. Wenn auch die große Feier Corona-bedingt ausblieb, so waren alle Absolventen überglücklich, ihren Weg in ein passendes Arbeitsfeld gefunden zu haben.

Ob in den „hauseigenen“ Abteilungen der Werthmann-Werkstätten, im Rahmen eines betriebsintegrierten Arbeitsplatzes oder in einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit in einem Unternehmen – Möglichkeiten gibt es viele, Menschen mit Handicap auf ihrem Weg hin zu einer weitestgehend selbstständigen Tätigkeit zu unterstützen. „In den letzten 24 Monaten der beruflichen Bildung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer allerlei Nützliches für ihren Alltag Zuhause sowie ihren beruflichen Weg erlernen können“, so die Bildungsbegleiter der Werthmann-Werkstätten, die sich für die berufliche Qualifikation von Menschen mit geistiger, körperlicher, mehrfacher und/oder psychischer Behinderung einsetzen. Dass der Bildungsbetrieb auch mit Corona aufrechterhalten werden konnte, darauf sei man besonders stolz. „Da haben wir den Unterricht eben per Post oder via Internet durchgeführt.“

Vermittlung von praktischen Inhalten und lebenspraktischen Fähigkeiten

Zu Beginn der zweijährigen Bildungsmaßnahme wird gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der individuelle Qualifizierungsverlauf geplant. Was folgt ist die Vermittlung sowohl praktischer als auch fachtheoretischer Kenntnisse in den jeweiligen Bereichen sowie sozialer und lebenspraktischer Fähigkeiten für den Alltag. „Wir passen die Lerneinheiten den Fähigkeiten der Teilnehmenden an und stimmen die Inhalte kontinuierlich auf den Einzelnen ab“, bekräftigt Nadine Hille, Leitung der Abteilung eXtern. Abteilungsübergreifend ist das Ziel, Menschen mit Behinderung sozialraumorientiert – im gesamten Kreis Olpe – auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. „Die Schulungsinhalte sollten immer mit dem übereinstimmen, was hiesige Unternehmen oder die Arbeitsbereiche der Werkstätten benötigen, damit dort in Zukunft eine gute Arbeit geleistet werden kann“, erklärt sie. Zudem können in allen Abteilungen der Werthmann-Werkstätten und in einigen Betrieben im Umfeld Praktika absolviert werden, um gewünschte Erfahrungen im beruflichen Kontext zu sammeln.

Einheit in Vielfalt: Arbeit möglich machen

„Ziel unseres Angebotes ist, die uns anvertrauten Menschen auf ihrem Weg zu einem hohen Maß an Selbstständigkeit zu unterstützen. Dies ermöglicht ihnen eine weitgehende Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, erläutert Andreas Mönig, Leiter der Werthmann-Werkstätten. Während eine allgemeine Ausbildungsdauer drei Jahre beträgt, haben Menschen mit Behinderung in den Berufsbildungsbereichen der Werkstätten lediglich einen Anspruch auf zwei Jahre beruflicher Bildung. „Diese Zeit gilt es gut zu nutzen“, sind sich alle einig, denn: „Jeder Mensch hat den Anspruch auf eine berufliche und persönliche Entwicklung – unabhängig von Art und Schwere der Behinderung. Entscheidend sind Feststellung und Entdeckung der eigenen Stärken und Weiterentwicklung der Fähigkeiten eines jeden Einzelnen. Dabei unterstützen und motivieren wir.“ Die erfolgreichen Abschlüsse der 36 Absolventen legen hierfür bestes Zeugnis ab.