Integration klappt nur gemeinsam: Soziale Beratungseinrichtungen durch geplante Kürzungen in Gefahr

Die Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) und der Jugendmigrationsdienst (JMD) sind die zentralen und themenübergreifenden Beratungsangebote vor Ort, die diese Menschen bedarfsgerecht bei ihrer Integration unterstützen. Im Kreis Olpe sind bereits seit Jahren die MBE und der JMD als Unterstützungsangebot etabliert. Die erfahrenen Beraterinnen unterstützen dezentral rund um Aufenthalt, Arbeit, Bildung und Gesundheit. Es bestehen enge Kooperationen zu allen notwendigen Behörden, Trägern sowie Ehrenamtlichen im gesamten Kreisgebiet.
Der Entwurf des Bundeshaushaltes 2024 sieht nun allerdings für die MBE und den JMD eine Kürzung um rund 30% vor. Dies geschieht fatalerweise in einer Zeit stark ansteigenden Beratungsbedarfs: Im Jahr 2022 sind 2,7 Millionen Menschen nach Deutschland zugewandert, das ist die höchste Zahl seit Beginn der statistischen Aufzeichnung im Jahr 1950. Mit dem jetzt drohenden Abbau von Beratungsstellen werden die stabilen Strukturen zerschlagen und die bewährte Integrationsarbeit abgebaut. Damit sind die Startchancen und die gesellschaftliche Teilhabe vieler Menschen in diesem Land massiv beeinträchtigt und per politischem Beschluss aktiv geschwächt, denn den Neuzugewanderten fehlt eine wichtige Anlaufstelle zur Integration vor Ort.
Aus Sicht der Trägerverbände besteht daher dringender Handlungsbedarf, diese Strukturen zu retten. Dazu stehen sie bereits mit den regionalen Bundestagsabgeordneten im Kontakt und machen auch in der Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam.
Weitere Informationen erhalten Interessierte bei den Beratungsstellen im Kreis Olpe der MBE und des JMDs:
Foto: Die Beraterinnen der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderte (MBE) und der Jugendmigrationsdienst (JMD): v.l.n.r.: Angelika Link (Internationaler Bund), Yvonne Kolarec (Caritasverband Olpe), Hanna Prentki (AWO).
Olpe, 14.09.2023
Alexandra Scheld, Verwaltungsleitung Caritas-AufWind