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Gesundes Speisen braucht viele Zutaten

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Kreis Olpe. „Wie, heute kein Fleisch?“ Über diese Frage können Klaus Schmelzer, Hauswirtschaftsleiter der Caritas-Zentren Lennestadt und Finnentrop und Tatjana Hülsmann (Hauswirtschaftsleiterin im Caritas-Zentrum Attendorn) noch immer schmunzeln. Und ab und zu wird sie auch noch gestellt. Seit über 20 Jahren sorgen der gelernte Koch und die Hauswirtschaftsmeisterin mit ihren Teams für gesunde, ausgewogene Mahlzeiten auf den Tellern der Caritas-„Kunden“. Da ist von Fischgerichten über Schonkost bis hin zu vegetarischen und veganen Gerichten alles dabei. Frisch, gesund, ausgewogen und lecker soll es sein. Dass die Bedeutung eines nachhaltigen und gesundheitsfördernden Verpflegungsangebotes gerade für ältere und pflegebedürftige Menschen essentiell für Leib und Seele ist, da sind sich die Verantwortlichen der Caritas-Gemeinschaftsverpflegung einig.

„Essen und Trinken ist mehr, als nur die Aufnahme von Nährstoffen, es ist unser Treibstoff. Durch das, was wir zu uns nehmen, beeinflussen wir unser Wohlergehen.“ Daher, so Klaus Schmelzer, rücke das Thema „Ernährung“ anlässlich des Weltgesundheitstages in den Fokus. „Die Umsetzung eines vollwertigen und damit gesundheitsfördernden Verpflegungsangebotes ist für unsere Caritas-Einrichtungen unabdingbar und seit Jahren nachweislich durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zertifiziert.“ Auch verschiedene Rahmenbedingungen wie die Atmosphäre während der Mahlzeiten, die Lebensmittelzubereitung sowie Service und Kommunikation finden regelmäßig Berücksichtigung in den Prüfkriterien, die sich in die drei Qualitätsbereiche „Lebensmittel“, „Speisenplanung & -herstellung“ sowie „Lebenswelt“ gliedern. „Diesen Qualitätsstandards möchten wir mit unserem vielfältigen Essensangebot in den jeweiligen Senioreneinrichtungen, Tagespflegen und auch bei unserem „Essen auf Rädern“-Angebot entsprechen“, bekräftigt auch Tatjana Hülsmann.

Bedarfs- und bedürfnisgerechte Verpflegung wirkt Mangelernährung entgegen

Mit steigender Pflegebedürftigkeit werde eine bedarfsdeckende Verpflegung immer herausfordernder. So sei ein großer Teil der zu versorgenden Bewohnerinnen und Bewohner der Caritas-Senioreneinrichtungen hochaltrig, pflegebedürftig und auf Medikamente angewiesen. All diese Faktoren gelte es bei der Zubereitung und Auswahl der Speisen zu berücksichtigen, betont auch Christiane Stauer, die als Leiterin in Olpe und Wenden das Caritas-Hauswirtschaftsteam komplettiert. „Physiologische Veränderungen im Alter und Krankheiten nehmen häufig Einfluss auf das Ernährungsverhalten und führen dazu, dass sich die Lebensmittelauswahl immer weiter einschränkt, was immer auch zu einer Mangelernährung führen kann.“ Dem wollen die drei Hauswirtschaftsleitungen mit ihren Teams entgegenwirken.

Ziel der Angebote für verschiedene Kostformen sei es, „jedem der uns anvertrauten Menschen, Gästen und Kunden eine abwechslungsreiche, gesundheitsfördernde Speisenauswahl zu ermöglichen, die den individuellen Anforderungen entspricht.“ Auch die Rahmenbedingungen spielen eine nicht unerhebliche Rolle. Denn: Essen ist mehr als reine Energieversorgung. Es bedeutet auch Geselligkeit und resultiert aus Gewohnheiten. „Mit unseren vielfältigen Essenangeboten möchten wir insbesondere den Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Senioreneinrichtungen ein möglichst eigenständiges, genussvolles Essen und Trinken ermöglichen und so auch Wertschätzung entgegenbringen“, so die hauswirtschaftlichen Leitungen der Caritas-Zentren unisono.

Grundpfeiler einer optimalen Versorgung: Jedes Caritas-Zentrum is(s)t gesund

Fernab von Ernährungsrichtlinien, Essenplänen und der Pflegeorganisation spiele die Fürsorge und die Berücksichtigung individueller Wünsche und Gewohnheiten eine entscheidende Rolle. So kommt gemeinsamen Mahlzeiten eine wichtige soziale und kulturelle Funktion zu, bieten sie doch Orientierung und Struktur oder regen zu Gesprächen und Geselligkeit an. Die traditionelle Mahlzeit ist für die Senioren oftmals ein wesentlicher Bestandteil des Alltags, für manche Höhepunkt des Tages, für andere eine Belastung durch Komplikationen, Erkrankungen oder Stimmungslagen. „In unseren Einrichtungen können wir dank unserer Qualitätsstandards in der Versorgung, einer guten Organisation der Mahlzeiten und dem aktiven Leben von Ritualen den Senioren ein sicheres Gefühl geben“, so Klaus Schmelzer. „Durch individuelle Lösungen für Wünsche und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner entsteht gerade beim Essen und Trinken ein Gefühl von Heimat, Geborgenheit und Lebensqualität“, ergänzt Kollegin Tatjana Hülsmann.

Regelmäßig werden die Bewohnerinnen und Bewohner zu Speisen- und Getränkeangeboten in den jeweiligen Caritas-Zentren befragt. Dort ist immer wieder zu hören: „Hier schmeckt es einfach, es herrscht viel Abwechslung und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wer hier etwas zu meckern hat, dem kann man nicht helfen. Die Geselligkeit während den Mahlzeiten gepaart mit ausgiebigem Klönen in der Gemeinschaft tut uns allen gut. Leib und Seele sind hier rundum gut versorgt.“ Die Atmosphäre, die Essenszeiten, ein serviceorientierter Umgang sowie die Raum- und Tischgestaltung – all das wirkt sich positiv auf ein angenehmes Miteinander aus. „Wir wissen“, so die „Dreierspitze“ der Caritas-Gemeinschaftsverpflegung, „wenn wir außer dem Gesundheitszustand der uns anvertrauten Menschen auch individuelle Essensvorlieben, Abneigungen, Gewohnheiten und Rituale berücksichtigen, erschließen wir damit nicht nur soziale Komponenten, sondern steigern auch den Appetit, die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Menschen“. Und dann darf es auch mal was nicht so ganz Gesundes sein wie zum Beispiel ein Stück Sahnetorte am Nachmittag oder ein Pudding zum Nachtisch.

Optimale Verpflegung – Caritas-Küchen erfüllen Qualitätsstandards

  • Die Caritas-Zentren bieten täglich ca. 820 Menschen (Bewohnerinnen und Bewohnern der Senioreneinrichtungen, Gästen der Tagespflegen, Essen auf Rädern-Kunden, Mittagstischgästen) die Möglichkeit einer abwechslungsreichen, ausgewogenen und vor allem gesunden Ernährung nach den DGE-Vorgaben.
  • Der Caritasverband Olpe ist derzeit der einzige Träger im Kreis Olpe, dessen Verpflegungsangebote das „Fit im Alter“-Siegel zur gesundheitsfördernden Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung tragen.
  • Mit der Zertifizierung „Fit im Alter – Gesund essen, besser leben“ wird den Caritas-Zentren in Attendorn, Finnentrop, Lennestadt, Olpe und Wenden ein nachweislich ausgewogenes und gesundheitsförderndes Ernährungsangebot bescheinigt.
  • Im Sinne der Nachhaltigkeit will der Caritasverband die Qualität seiner Küchenerzeugnisse auch weiterhin überprüfen lassen und durch regelmäßige Re-Zertifizierungen langfristig sichern. Dazu gehören auch fachgerechte Schulungen der Mitarbeitenden sowie die Modifizierung der bestehenden Abläufe. Die nächste Re-Zertifizierung ist für dieses Jahr anvisiert.

Olpe, 30.03.2021
Janine Clemens, Öffentlichkeitsarbeit & PR