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Für Klimaschutz, der allen nutzt: „Jenny“ gibt Caritas-Jahreskampagne ein Gesicht

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Für Klimaschutz, der allen nutzt: „Jenny“ gibt Caritas-Jahreskampagne ein Gesicht

Sie ist Mitte vierzig und kommt trotz Vollzeitjob kaum über die Runden. Ein Auto kann sich „Jenny“ nicht leisten – gute, barrierefreie und preisgünstige ÖPNV-Verbindungen? Mangelware! Zu Hause in der schlecht gedämmten Mietwohnung ist Energiesparen angesagt, um die Nebenkosten gering zu halten. Der ganz normale Alltag vieler Haushalte, die der Wunsch eint: Entlastung für den Geldbeutel und das Klima. Längst wissen wir, dass die Klimakrise die Lebensgrundlage aller Menschen angreift und die Ärmsten und Schwächsten am härtesten trifft. Deshalb fordert die neue Caritas-Jahreskampagne einen Klimaschutz, der allen nutzt!

Am Beispiel der Protagonistin „Jenny“ macht der Wohlfahrtsverband deutlich: So geht es vielen Menschen in Deutschland. Sie leiden unter der Klimakrise, haben aber selbst vergleichsweise wenig dazu beigetragen. Denn das, was dem Klima am meisten schade, können sich viele Personen sowieso nicht leisten – sei es Flugreisen oder ein eigener PKW. „Jenny soll in diesem Jahr anschaulich in vielen Aktionen der Caritas erklären, wie Klimaschutz aussieht, der allen nutzt“, so die Verantwortlichen des kreisweit tätigen Verbandes mit über 60 Einrichtungen und Diensten.

„Im Caritas-Alltag erleben wir tagtäglich den enormen Anstieg der Nachfragen zu Unterstützungsleistungen und entsprechenden Angeboten. Sei es von bestehenden Kunden, Mitarbeitenden oder auch Hilfegesuche aus der Bevölkerung“, weiß Caritas-Vorstand Christoph Becker.

Klimaschutz ambitioniert und sozial gerecht gestalten

„Mit der neuen Kampagne möchten wir die Öffentlichkeit für die vielfältigen Themen sensibilisieren und unsere Anliegen für einen sozial gerechten Klimaschutz verbreiten“, so die Ankündigung Beckers. „Jenny geben wir eine Bühne, ermöglichen ihr Auftritte im öffentlichen Raum – mit unseren Sinnen das Ungleichgewicht wahrnehmen, Themen identifizieren und an Stellschrauben drehen, muss jeder einzelne von uns.“ Und doch, so der Caritas-Chef, sei das Thema sozial gerechter Klimaschutz keines, was nur im Alleingang bewältigt werden könne. Nein, es verlange eine gehörige Portion Gemeinsinn und Solidarität. „Klimaschutz ist unser gemeinsames Anliegen.“, verdeutlicht Becker. Es müsse gelingen, der Globalisierung der Gleichgültigkeit ein #Dasmachenwirgemeinsam entgegenzusetzen. „Wenn die Menschen, die viel zur Umweltbelastung beitragen und seit Jahren einen größeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen einen relativ größeren Anteil an den nötigen Einsparungen schultern, können diejenigen am meisten profitieren, die jetzt schon mit den größten Klima-Risiken belastet sind“. Dies seien die armen und besonders vulnerablen Personengruppen unserer Gesellschaft. Einsparungen der einen dürfen nicht durch Mehrverbrauch der anderen aufgefressen werden. Dafür brauche es Regeln, auf die wir uns verständigen müssen.

Die Forderung der Caritas: Klimapolitik muss integraler Teil einer nachhaltigen Sozialpolitik werden, ein klimafreundlicher Infrastrukturausbau die Teilhabe in zentralen Bereichen der Daseinsvorsorge verbessern. „Sozial gerecht gestalteten Klimaschutz würden wir sofort und nachhaltig spüren“, ist sich Karina Reimann aus der Geschäftsleitung des Caritasverbandes Olpe sicher. „Günstige, gedämmte Mietobjekte lassen die Energiekosten sinken und verlässliche, bezahlbare ÖPNV-Verbindungen in den Städten und auf dem Land helfen, CO²-Ausstöße gering zu halten“.

Kommunen als zentrale Akteure stärken:

 Gleichwertige Lebensverhältnisse für alle

Unmissverständlich machen die Verantwortlichen des Caritasverbandes klar: „Klimaschutz und Soziales müssen Hand in Hand gehen!“ Zum Handeln aufgefordert seien alle: Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. „Rahmenbedingungen sind so zu gestalten, dass Veränderungen gelingen“, mahnen Reimann und Becker. Umgesetzt werden müsse dies mit allen Mitteln, die der politische und soziale Werkzeugkasten bereithalt: Rechtsgrundlagen schaffen, Kulturwandel herbeiführen und Förderprogramme bereitstellen. Auch gelte es, Klimaschutz und Klimaanpassung in den Pflichtenkatalog der Kommunen aufzunehmen, um eine Grundsicherung vieler Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge gewährleisten zu können.

Dass auch Wohlfahrtverbände wie die Caritas in der Pflicht sind, wissen die Verantwortlichen: „Wir sind wichtige institutionelle Partner und leisten vielfältige Beiträge, um den kulturellen und technologischen Wandel institutionell abzusichern und darauf zu achten, dass die ökonomischen Anreize stimmen“, weiß der Caritas-Chef des Kreises Olpe. Der Blick müsse weniger auf die negativen Kategorien des Verzichts und des „Weniger“, sondern positiv ausgerichtet auf ein „Mehr“ an Leben gerichtet sein. Gerade mit Blick auf Menschen in prekären Lebenslagen ist ein solcher Ansatz zielführend, da er nicht bei denen ansetzt, die notgedrungen klimaneutral leben, sondern eine Umverteilung von Ressourcen und Gütern vorschlagt, die allen zugutekommt.

Jenny, Protagonistin der Caritas-Jahreskampagne, lebt in der Hoffnung auf gleichwertige Lebensverhältnisse für alle Menschen auf Basis der Klimastabilität. Der Caritasverband Olpe auch. „Packen wir es an!“, so der Aufruf der Caritas-Akteure auf Kreisebene.  

Mehr zur Kampagne unter: www.caritas.de/klimaschutz

Infobox:

  • Seit drei Jahren wird der Ausbau der E-Mobilität und Ladeinfrastruktur an Caritas-Einrichtungen und teilweise auch an Stellplätzen von Mitarbeitenden konsequent umgesetzt.
  • Die Realisierung erster Anlagen von regenerativen Energiequellen mit der Nutzung von Photovoltaikanlagen ist an Werkstätten, Kindergärten, Tagespflegen, Senioren- und Wohnhäusern sowie Verwaltungsteilen gestartet. Ziel ist es, an den jeweiligen Caritas-Standorten Energie zu erzeugen, die zur täglichen Arbeit genutzt werden kann.

Bild:

Das Team der Caritas-Geschäftsleitung wirbt mit „Jenny“ für „Klimaschutz, der allen nutzt“.

Olpe, 17.02.2023

Janine Clemens, PR & Fundraising