Engagement für Inklusion: Menschen mit geistigem Handicap erhalten beim Besuch des Rathauses wichtige Einblicke in den Wahlprozess

Die anstehenden Kommunalwahlen nahmen acht engagierte Menschen mit Behinderungen zum Anlass, sich vor Ort zu informieren und das Rathaus der Hansestadt zu besuchen. Sie erhielten dabei die Gelegenheit, Bürgermeister Christian Pospischil persönlich kennenzulernen. Das Treffen stand ganz im Zeichen der Aufklärung rund um das Thema Wahlen.
Die geistig behinderten Menschen wohnen mitten im Herzen der Stadt im focus-Wohnhaus Am Nordwall – einer von zahlreichen Wohneinrichtungen des Caritasverbandes Olpe. „Das Thema Wahlen hat uns nie jemand in der Schule erklärt und wir als behinderte Menschen haben ja auch erst seit 2019 das Recht, zu wählen“, so Meinolf Ludwig als einer der Teilnehmenden. Das Interesse, sich direkt vor Ort zu informieren und zu erfahren, wann, wie und wen sie wählen können, war bei allen Teilnehmenden der Exkursion sehr groß. „Zumal das ja in den letzten Jahren während Corona nicht so gut ging,“ merkte Ulrike Heile an und freute sich über die Möglichkeit der Begegnung und zum aktiven Engagement.
Aufklärung und Austausch: Wahlen verständlich erklärt
Bürgermeister Christian Pospischil nahm sich viel Zeit, um die Abläufe im Rathaus und in den Gremien anschaulich darzustellen. Gemeinsam besichtigten die acht Bewohnerinnen und Bewohner des focus-Wohnhauses den Ratssaal. Dabei wurden die einzelnen Schritte des Wahlprozesses verständlich erläutert, sodass die Interessierten ein klares Bild davon erhielten, wie demokratische Entscheidungen getroffen werden.
Die Beteiligten äußerten, wie wichtig es ihnen ist, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihre Stimme bei Wahlen abgeben zu können. Bürgermeister Pospischil betonte die Bedeutung der Inklusion und versicherte, dass die Stadt weiterhin daran arbeitet, Barrieren abzubauen und allen Bürgerinnen und Bürgern gleiche Chancen zu bieten.
Die Einladung von Christian Pospischil, an der nächsten Ratssitzung teilzunehmen und die Anliegen persönlich einzubringen, wurde dann begeistert angenommen und bereits in die Tat umgesetzt. „Die Attendorner Parteien haben zugesagt, uns ihr Wahlprogramm zu erklären und fanden es gut, dass wir uns getraut haben, in der Ratssitzung unser Anliegen vorzubringen“, so Bianca Wurm, eine der Bewohnerinnen im Haus Am Nordwall. Alle Beteiligten freuten sich über diesen gelungenen Austausch und wollen sich weiterhin dafür einsetzen, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, ihre Rechte wahrzunehmen und sich in der Gemeinschaft wohlzufühlen.
Attendorn, 11.07.2025
Anja Goebel, Verwaltung focus-Wohnhaus Am Nordwall