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Bundesweiter Aktionstag Migrationsberatung: Einsparungen haben enorme gesellschaftliche und finanzielle Folgekosten

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Die Kürzungen sind allein mit Blick auf die höchsten Flüchtlingszahlen in 2022, die seit dem Zweiten Weltkrieg registriert wurden, nicht nachvollziehbar. Verlässliche Strukturen für Eingewanderte und Beratende dürfen nicht zerstört werden.

Im Jahr 2022 sind 2,7 Millionen Menschen nach Deutschland eingewandert. Bundesweit konnten mit den bestehenden rund 1.400 Beratungsstellen der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) unterschiedlicher Träger insgesamt 559.000 Menschen erreicht werden. „Diese bewährte Beratungsstruktur jetzt zu zerstören ist fatal. Denn die Berater_innen helfen den Ankommenden mit Zugang zu Sprachkursen, beim Einstieg in eine Ausbildung, beim Weg in die Schulen, zu Wohnungen und in Arbeit“, unterstreicht Feldmann. Die Kosten für eine nicht gelernte Sprache, eine nicht absolvierte Ausbildung, einen verpassten Jobeinstieg von Eingewanderten seien später viel schwerer oder gar nicht aufzufangen. „Wir müssen den zu uns eingewanderten und geflüchteten Menschen weiter die Unterstützung geben, die notwendig ist, damit sie mit ihren Familien in Deutschland gut ankommen und gesellschaftlich und beruflich teilhaben können.

Ohne Basisfinanzierung droht psychosozialen Zentren für Geflüchtete das Aus

Auch die geplanten Einsparungen bei den psychosozialen Zentren für Geflüchtete (PSZ) haben schwerwiegende Folgen. Ohne diese Basisfinanzierung droht PSZ das Aus. Das bedeutet für viele geflüchtete Menschen, kein Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung mehr. „Ein erheblicher Anteil der geflüchteten Menschen musste traumatisierende Erlebnisse wie Krieg, Verfolgung oder schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen erleben. Eine fehlende Behandlung in diesen Zentren kann zu großem Leid für die Betroffenen führen und stellt häufig ein schwerwiegendes Integrationshindernis dar“, so Feldmann weiter.

Jungen Erwachsenen helfen, sich in Deutschland einzuleben

Gerade auch für junge Menschen ist eine verlässliche Beratungsstruktur wichtig. Viele Jugendmigrationsdienste (JMD) sind durch die Einsparungen gefährdet. Die JMD helfen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland die Sprache zu lernen, einen Ausbildungsplatz zu finden und sich einzuleben. Allein im Jahr 2022 haben die JMD 120.000 junge Menschen begleitet.

Bundesregierung gefährdet das Ziel flächendeckender Asylverfahrensberatung

Über 200 bundesgeförderte Asylverfahrensberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände beraten im Bundesprogramm deutschlandweit Schutzsuchende im Asylverfahren. Die geplanten Kürzungen in diesem Bereich gehen zu Lasten der Asylsuchenden in einem Bereich, der für Ihre Zukunft und Sicherheit existentiell ist. Durch die individuellen Beratungsgespräche verstehen Asylsuchende das komplexe Asylverfahren besser. Die Menschen haben so die Chance auf ein faires Verfahren und können konstruktiv mitwirken. Damit trägt die Asylverfahrensberatung dazu bei, dass die Asylverfahren effizient verlaufen und langwierige Rechtsstreitigkeiten soweit möglich vermieden werden.

„Wenn nun diese Beratungen ´in allen Lebenslagen` für Migrant_innen und geflüchtete Menschen in Deutschland verschwinden, hat das gravierende Auswirkungen auf die präventive und lebensnahe Hilfe. Und damit auch auf unsere gesamte Gesellschaft und den sozialen Frieden“, so Feldmann.

Mehr Infos unter:
Migrationsdienst der Caritas 

und

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer - Startseite

https://www.caritas.de/fuerprofis/fachthemen/sozialpolitik/haushaltsplaene-2024-riskant-fuer-den-sozialen-frieden