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Psychosoziale Begleitung

In der Psychosozialen Begleitung geht es um die ganz persönliche Auseinandersetzung von Sterbenden mit Krankheit, Leben, Loslassen, Sterben und Tod. Es geht um die Erledigung noch wichtiger Dinge für den Schwerkranken und seine Familie.

Unser Wissen um die Wirkkraft prägender Lebenserfahrungen gerade am Lebensende, richtet in der Biografiearbeit den Fokus auf das "Erleben" und nicht auf die Sammlung von Daten und Fakten. Wir respektieren und akzeptieren die subjektive Realität des sterbenden Menschen. Unsere Haltung ist gekennzeichnet durch die Achtung von erfülltem und/oder schwerem Leben und auch Achtung vor Themen, die der Betroffene nicht benennen möchte.

Indem wir uns im Gespräch Themen wie z. B. Lebensaufgaben, Bedeutung für andere Menschen, Gelungenes/Unvollendetes, Schuld/Reue, Stärken und Schwächen stellen, unterstützen wir den sterbenden Menschen in seinem Bemühen sein Leben als Ganzes zu betrachten. Alle Äußerungen werden ernst genommen und nicht in Frage gestellt. Er erfährt Zuspruch, Nähe, Unterstützung und Wegbegleitung in dieser schwierigen Lebenssituation.

Ziel ist es, dass die nahestehenden Menschen in den Abschiedsprozess einbezogen werden und Unterstützung und Stärkung durch das Camino-Team erfahren.

Besteht der begründete Verdacht, dass für einen Bewohner in einem unserer Seniorenhäuser möglicherweise der letzte Abschnitt seines Lebensweges begonnen hat, so findet eine „Palliative Fallbesprechung“ statt. Entscheidungsberechtigte Angehörige oder Betreuer, Mitarbeitende des Pflegeteams, eine Palliativfachkraft aus dem Sozialen Dienst, ggfs. der Hausarzt und weitere für den Betroffenen wichtige Personen tauschen ihre Beobachtungen und Einschätzungen der Situation aus. Die Pflege- und Unterstützungsziele werden in Richtung Palliativversorgung angepasst und geeignete Maßnahmen vereinbart. Diese können sich auf körperliche, psychosoziale und spirituelle Bedürfnisse des Bewohners beziehen und orientieren sich auch an den Wünschen der Angehörigen.